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Entries For: 2007

31.01.2007

Ein schwarzer Tag

von pascal
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Wir hatten uns entschieden, eine weitere Nacht im Hostal SouthPacific zu bleiben und den Tag in Punta Arenas und Umgebung zu verbringen. Leider war es regnerisch, windig und natürlich kalt, weshalb wir einen kurzen Ausflug Richtung Süden zu den touristischen Orten Puerto Del Hambre und Fuerte Bulnes machten. Puerto Del Hambre erreichen wir nach etwas Schotterpiste - viel zu sehen gibt es dort nicht. Hier waren ca. 300-400 Spanier im 16. Jahrhundert verhungert, als sie versuchten, die Bucht zu besiedeln. Überhaupt hatten die Spanier oftmals Pech. Mit 20 Schiffen und 3000 Mann in Spanien gestartet, waren bereits unterwegs einige Schiffe gekentert und mit ihnen viele hundert Männer und Frauen gestorben. Eine Epidemie hatte weitere 800 Mann dahingerafft. Und in Puerto Hambre dann das beschriebene bittere Ende des Kolonisationsversuches...

In Fuerte Bulnes wurde das Fort der Chilenen aus Holz nachgebaut, das zum Bewachen der Meeresenge der Magellanstrasse diente. Nett anzusehen, aber lange verweilen will man dort nicht. Nach einem wärmenden Tee sind wir wieder zu unserem Auto gelaufen, wo Flavia erstmals einen leichten Dieselgeruch bemerkte. Unter dem Wagen hatte sich bereits ein kleiner Dieselfleck angesammelt, der nichts Gutes verheissen wollte. Im Motorenraum dann entdeckten wir eine ziemliche Dieselsauerei - offenbar leckte ein Schlauch oder ein Verschluss. 
Genaueres konnten wir nicht feststellen und entschlossen uns, den Weg zurück nach Punta Arenas zu wagen. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch schafften wir es dann problemlos zurück und in Strandesnähe untersuchten wir dann die Schläuche nochmals. Wir reinigten alles, isolierten sicherheitshalber ein Teil des Dieselschlauches mit Isolierband und kontrollierten die Verschlüsse.

IMG_1242 (Large).JPGAlles für nichts - jetzt tropfte es nicht mehr nur, der Diesel spritzte nur so raus, wenn man die Zündung betätigte.  Panik ;-) Flavia sprach einen nett dreinblickenden Herrn an, und wir zeigten ihm den Motorraum. Er, äusserst freundlich, fuhr uns mit seinem Wagen zur nächsten Garage, die er gut kannte, und half uns bei der Problembeschreibung. Von den Mechanikern wurden wir gebeten, den Wagen in die Werkstatt abzuschleppen, auch hier machte der freundliche Herr (Sergio?) mit. Mit seinem Nissan schleppte er den Landy zurück zur Garage, wo ich dann das Problem demonstrierte. Nach Demontage der betroffenen Schläuche durch den Mech wurde der corpus delicti gefunden: Das T-Stück, durch das der angesaugte Diesel hineinfliesst und zum Motor weitergeleitet wird, war defekt. Genauer: Ein Balken des T-Stücks (aus PLASTIK!!!) war abgebrochen, so dass die Verbindung zum Dieselschlauch nicht mehr dicht war.

Ein neues T-Stück sowie ein Dieselschlauch mussten her! Natürlich war bereits 18:45 Uhr, so dass wir erst beim 2. (noch geöffneten) Laden fündig wurden. "Normale" Autos haben ein T-Stück aus Bronze, so dass wir "nur" so eines kaufen konnten. Allerdings war dieses grösser als das originale Teil...

IMG_1224 (Large).JPGZurück in der Werkstatt - alle (4 Leute!) hatten in der Werkstatt auf uns gewartet - versuchte der Mechaniker, das Ding wieder zu montieren. Zum Glück hatten sie in der Zwischenzeit selber ein bestehendes T-Stück aus Bronze zugeschliffen, denn das von uns gekaufte Exemplar passte nicht. Nach 10 Minuten Montage war dann die Erleichterung (bei uns) riesig - es funktionierte...!

Bemerkenswert an der ganzen Geschichte ist ein weiteres Mal die unglaubliche Hilfsbereitschaft der Leute vor Ort. Die Mechaniker der Garage blieben alle 1h länger in der Werkstatt, der nette Herr hat uns während 2h durch die Stadt gefahren, unser Auto abgeschleppt... 
Obwohl wir Touristen waren, bezahlten wir für die ganze Sache nur knapp CHF 60.- (inkl. falschem T-Stück)!

Wir hoffen jetzt natürlich, dass wir mit dem Dieselschlauch keine weiteren Probleme haben werden - Holz anfassen! ;-)

29.01.2007

Begegnungen

von flavia
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Von Ushuaia Richtung Punta Arenas in Chile haben wir die erste Nacht in Tolhuin, und zwar im Hotel Kaikén, umgeben von der Südspitze der Kordilleren und moosbehangenem dichtem Urwald und einem Gletschersee, verbracht.

IMG_1170 (Large).JPGBei der Weiterfahrt Richtung Grenze trafen wir auf einen weissen Landy mit St. Galler Kennzeichen! Es stellte sich heraus, dass das deutsche Ehepaar Dieckmann aus der Nähe von Dortmund von Schweizern (siehe nichtswieweg.ch) in Quito, Equador, erworben hatte und damit seit 5 Monaten Südamerika bereist. Nach längerem Erfahrungs- und Tippsaustausch bei beissender Kälte holperten wir weiter Richtung Porvenir, unserem Tagesziel.

An der Grenze zu Chile (San Sebastian) trafen wir noch auf eine Busladung Deutscher und Schweizer, die Südamerika per Bus bereisen. Sie bestaunten unseren Landy und unterhielten sich mit Pascal, während ich mit 2 israelischen Autostöpplern quatschte. Nach der Zollabfertigung (geht irgendwie jedes Mal schneller...) fuhren wir weiter durch einsame Landschaften nach Porvenir. Ca. 30 km vor Ziel trafen wir auf einen einsamen Chico, der am Strassenrand stand und wild mit den Armen winkte.

Wir erklärten ihm nett, dass wir keinen Platz im Landy hätten, worauf er ganz traurig erwiderte, dass er bereits seit 1.5 Stunden hier wartete und wir das erste Auto wären. So musste ich auf die Mittelkonsole sitzen, um den Gaucho auf dem Beifahrersitz mitfahren zu lassen. Während der Fahrt erzählte er uns von seinem Pferd, seinen fünf Hunden und seiner harten, schlecht bezahlten Arbeit.

IMG_1190 (Large).JPGNachdem wir ihn in Porvernir abgesetzt hatten und die Fähre für den nächsten Mittag reserviert hatten, suchten wir uns in den Abendstunden eine Uebernachtungsstelle direkt an der Magellanstrasse beim Leuchtturm. Wir wurden mit einem herrlichen Sonnenuntergang (und anschliessenden starken Winden) belohnt.



 

27.01.2007

Wir sind am Fin del Mundo angekommen

von flavia

IMG_1110 (Large).JPGIn Ushuaia haben wir uns für ein paar Tage niedergelassen und uns den Luxus eines besseren Hotels mit herrlichem Blick über den Beagle- Kanal geleistet. Hier können wir uns etwas von den Strapazen der bisherigen Reise entspannen, etwas shoppen und die Umgebung erkunden. Ushuaia hat ein bisschen den Flair von Grindelwald am Meer ;-)

Beispielsweise waren wir an einem Tag auf der Estancia Harberton, der ältesten Estancia überhaupt auf Tierra del Fuego. Die Estancia liegt ca. 85 km östlich von Ushuaia, wovon ca. 45km Schotterpiste sind, die durch traumhafte Märchenwälder führen. Die Führung durch das Gelände haben wir zwar nicht gemacht, dafür haben wir das nahegelegene Museum besucht, wo wir eine sehr gute Führung auf Spanisch von einem motivierten einheimischen Studenten durch die lokale Meeresfauna genossen. Ich hatte noch nie in meinem Leben derartig viele Knochen in den Händen gehalten ;-)

IMG_1160 (Large).JPGAn einem anderen Tag machten wir den obligaten Besuch des Nationalparks von Tierra Del Fuego. Das Wetter war uns wohlgesonnen, so dass ich eine kleine Wanderung an der Meeresküste unternahm. Flavia wartete inzwischen im Landy an einer anderen Stelle im Park und genoss die Landschaft. Den Besuch beendeten wir mit einer Fahrt zum südlichen Beginn der Ruta 3. Von hier aus sind es über 17'000km bis Alaska... ;-)

23.01.2007

Rio Grande

von pascal

MagellanesNach knapp 10 Stunden Reisezeit mit Auto und Faehre und zwei Grenzuebertritten haben wir es gestern gegen 22 Uhr bis kurz vor Rio Grande geschafft und dort in der Naehe des Strandes uebernachtet. Heute morgen sind wir dann ins "Doerfli" und haben dort mal ein paar Tassen Kaffee getrunken, schliesslich ist das Wetter hier ziemlich unwirtlich: 6 Grad am Tag, stark bewoelkt und Nieselregeln. Wahrscheinlich nehmen wir heute die letzten 250km unter die Raeder, um endlich nach Ushuaia zu gelangen.

FaehreDie Reise gestern war ziemlich spannend. Fuer den ersten Grenzuebertritt von ARG nach CHI benoetigten wir fast 2 Stunden. Viel Zeit ging mit Warten floeten, aber es gab auch viele Formulare auszufuellen ;-) Ausserdem wurde der Landy von einem chilenischen Zoellner "gefilzt", wegen strenger Lebensmittel-Vorschriften. Dabei wurde Flavia's Lieblingshonig aus Argentinien beschlagnahmt und "vernichtet" ;-) Jedoch: Die Zoellner hier sind supernett und sehr hilfsbereit - wir hatten fast ein bisschen Spass dort...!

Anschliessend fuhren wir zur Faehre und verschifften mit dem Landy ueber die Magellan-Strasse auf die Insel Feuerland. Danach ging's waehrend mehr als 100km ueber miserable Schotterstrassen nach San Sebastian vor der argentinischen Grenze. Dabei konnten wir die Offroad-Eigenschaften vom Landy voll ausfahren und einige PWs "vernaschen"... Leider hat Flavia jetzt wieder Rueckenschmerzen ;-(

Wild CampenDer zweite Grenzuebertritt wieder nach Argentinien ging problemlos ueber die Buehne und dauerte nur ca. 30 Minuten. Weil es keine Hotels/Motels gab (auch San Sebastian ist KLEIN...), fuhren wir weiter und uebernachteten im Auto. Jetzt folgt Ushuaia...








21.01.2007

In Rio Gallegos angekommen

von pascal
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Monte LeonNach ueber 4'300 gefahrenen Kilometern haben wir es endlich ins verschlafene Rio Gallegos geschafft. Mit etwas mehr als 90'000 Einwohnern ist diese Stadt zugleich die Hauptstadt der Provinz Santa Cruz, der suedlichsten Provinz Argentinien.

Wie bei den meisten Staedten und Doerfern, die wir in den letzten Tagen hier im Sueden von Argentinien gesehen haben, ist Rio Gallegos wirklich nichts Besonderes und fuer unsere Verhaeltnisse ziemlich haesslich... Da es jedoch auf dem Weg nach Ushuaia liegt, muss hier alles durch, was in den Sueden oder Norden will. Deshalb gibt es hier auch viele (haessliche...) Hotels, um die Nacht zu verbringen - wirklich Ferien macht hier wohl niemand (?)

Da wir in den letzten Tagen nur gecamped haben und vom vielen Fahren muede sind, haben wir uns fuer unglaubliche zwei Naechte ein (billiges) Zimmer genommen - uebermorgen beginnt dann die letzte Etappe von ca. 600km ueber Chile nach Ushuaia. Da an der Kueste praktisch alles ausgebucht ist, versuchen wir von hier aus ein gutes Hotel in Ushuaia zu buchen.

Da die Internetverbindung hier im Sueden nur unzuverlaessig funktioniert ist Skype und Upload von Daten (Bildern, Filmen) kaum mehr moeglich.


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